Gestaltung von Terrassen
Für das Anlegen von Terrassen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die sich vorrangig einerseits nach dem Untergrund, zum anderen nachdem Material auf dem die Terrassenplatten oder Terrassendielen aufliegen und drittens nach dem Terrassen-Belag richten.
Ebenerdige Terrassen
Diese Terrassen ( Gartenterrassen, Holzterrassen) benötigen meistens keine Abdichtung, wenn sich darunter nicht gerade weitere Bauwerke (z.B. Keller) befinden.
Die Verlegung der Terrassenplatten auf Sand oder Splitt mittels Fugenkreuzen spielt heute kaum noch eine Rolle, da dass nach Niederschlägen im Sand (Splitt) vorhandene Wasser bei nachfolgendem Frost zu Plattenverwerfungen führt - also eher eine schlechte Idee.
Bei einer Betonplatte als Untergrund lassen sich Terrassenplatten (aus Granit, Feinsteinzeug, keramische Fliesen, Betonwerkstein, Terrazzo) sowohl im Mörtelbett, als auch mörtellos auf Plattenlagern (Stelzlagern, Terrassenlagern) verlegen.
Das Verlegen im Mörtelbett und mit Fugenmörtel ist dabei die schlechtere Idee. Hierbei entsteht eine große zusammenhängende Platte, die sich bei Temperaturwechseln zusammenzieht und wieder ausdehnt. Dadurch entstehen Haarrisse, in die Wasser eindringt. Durch Frost-/Tau-Wechsel werden die Risse jedes Mal größer. Der Aufwand für eine Sanierung ist erheblich.
Bei der Verlegung des Terrassenbelags auf Plattenlagern entsteht keine zusammenhängende Platte. Das Regenwasser gelangt durch die offenen Fugen unter den Belag läuft dort über das Gefälle (ca. 2% ) der Betonplatte ab. Frostaufbrüche werden so vermieden. Man kann die Plattenlager durch Mörtelsäckchen ersetzen. Allerdings auch keine gute Idee. Die Säckchen lösen sich nach ca. 10 Jahren auf.
Die mörtellose Variante spart Kosten beim Verlegen. Kabel und Leitungen unter dem Terrassenbelag sind jederzeit zugänglich. Defekte und unansehnlich Platten können problemlos ausgetauscht werden. Holzfliesen können auf Plattenlagern ebenfalls verlegt werden.
Holzterrassen als Gartenterrassen: Holzterrassen lassen sich nicht vollkommen ebenerdig gestalten. Die Betonplatte (als Untergrund mit Gefälle) kann ebenerdig angeordnet werden.
Das Holzmaterial (Unterkonstruktion und Holzdielen) liegen auf jeden Fall höher.
Sehr wichtig ist, dass die Holz-Unterkonstruktion nicht direkt auf der Betonplatte aufliegt, weil
die Unterkonstruktion das sensibelste Teil der ganzen Terrasse ist und Feuchtigkeit möglichst schnell abgeführt werden soll.
Als Auflage zwischen Betonplatte und Unterkonstruktion dürfen keine wasserdurchlässige oder wasserspeichernde Materialien verwendet werden. Platten aus Gummigranulat (Bautenschutzmatten) sind Tabu. Plattenlager (Stelzlager) und keramisches Material sind geeignet.
Die Überlegungen gelten sinngemäß auch für WPC-Dielen und WPC-Unterkonstruktion.
Man kann ebenerdige Terrasse auch pflastern (Granit, Betonwerkstein). Auch hier ist die Abführung des Oberflächenwassers ein Problem. Es sollte durch geeigneten Unterbau und Gefälle schnell abgeführt werden, um Frostaufbrüche zu vermeiden.
Für den Sichtschutz gibt es viele Möglichkeiten, u.a. als Hecken, Zaunelemente, Seitenmarkiesen und Sichtschutzmatten. Heckenpflanzen in Pflanzkästen stehen meistens auf der Terrasse. Bei Steinterrassen ist es sinnvoll, die Pflanzbehälter auf Gitterroste zu stellen, damit beim Wässern der Pflanzen nicht evtl. Pflanzerde auf die Terrassenplatten gerät.
Flachdach-Terrassen
Bei nicht ebenerdigen Terrassen spielen weitere Gesichtspunkte, wie Wärmedämmung, Abdichtung und Geländer, eine Rolle.
Auch bei Flachdachterrassen ist die mörtellose Verlegung (gegenüber dem Verlegen in Mörtel) aus den oben bereits genannten Gründen im Vorteil. Sie wird deshalb besonders erläutert.
Unter der Flachdachterrasse befinden sich meistens Räume, die eine Wärmedämmung im Dachbereich benötigen. Als Dämmaterial wird häufig Styropor verwendet, dass meist als Gefälledämmung ( ca. 2% Gefälle) verlegt wird.
Das Dämmaterial muss so fest sein, dass die auf den Plattenlagern (Stelzlagern) ruhende Punktlast (Terrassenplatten mit Personen, ca 150kg pro Plattenlager)
abgestützt werden kann. Dem Fußdurchmesser der Plattenlager und Stelzlager (120, 150, 160, 180 und 200mm Durchmesser) kommt deshalb besondere Bedeutung zu. Die Wärmedämmung sollte eine Druckfestigkeit von ca. 200 kN/m² mitbringen.
Abdichtung : Auf die Wärmedämmung wird die Abdichtung (EPDM-Folie, Bitumenbahnen) aufgebracht. Da die Abdichtung gegen mechanische Beschädigungen von oben geschützt werden muss, wird darauf eine 6mm-Bautenschutzmatte verlegt. Dann folgen Plattenlager und Terrassenplatten. Bei Holzterrassen (oder WPC-Terrassen) wird die Unterkonstruktion (mit Terrassendielen) auf die Plattenlager oder Stelzlager aufgelegt.
Balkon-Terrassen
Die Balkonterrasse, oder kurz Balkon genannt, befindet sich bei Neubauten auf einer auskragenden Betonplatte. Der Unterschied zur Dachterrasse ist eigentlich nur, dass die Wärmedämmung entfällt. Für die Abdichtung gelten die gleichen Gesichtspunkte.
Garagen-Terrasse
Zwischen der Balkonterrasse und Garagenterrasse gibt kaum Unterschiede. U.u. ist die Auswahl der Stelzlager etwas umständlicher, weil der Wasserablauf häufig diagonal verläuft.
Sanieren von Alt-Terrassen
Die oben beschriebene Verlegung des Terrassen-Belags in Dickbetmörtel führt gerade bei Dachterrassen mit der Zeit zu undichtem Belag. Wenn es von der Bauhöhe her möglich ist, lässt man den Altbelag liegen und verlegt die neue Abdichtung (EPDM-Folie, Bautenschutzmatte) wie bei der Dachterrasse beschrieben. Um an Bauhöhe zu sparen, kann man Plattenlager mit 5mm Höhe und keramischen Terrassenbelag (Feinsteinzeug) mit 20 mm Höhe verwenden.
Terrassen-Geländer
Die Gestaltung von Terrassen-Geländern ist sehr vielfältig. Hier soll nur darauf hingewiesen werden, dass die Geländer-Pfosten möglichst nicht auf der ebenen Terrassenfläche, sondern mittels gekröpfter Pfosten an den Stirnseiten des Unterbaus befestigt werden. Man geht dabei Problemen bei der Abdichtung und bei der Verlegung des Belags aus dem Weg. Die Sanierung von Alt-Terrassen wird dadurch ebenfalls vereinfacht.
|