1. |
Welchen Gleitreibungsbeiwert µg müssen Antirutschmatten für die Ladungssicherung haben? |
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Bei der Paarung Gummi auf Holz kann man mit µg = 0,5 rechnen (z.B. Bautenschutzmatten auf Holz).
Antirutschmatten für den Ladungstransport sollen laut VDI 2700 mindestens einen Gleit-Reibungsbeiwert
µg = 0,6 haben. Sie müssen außerdem mindestens (laut VDI 2700 ) eine Reißfestigkeit von 0,6 N/mm² und eine Reißdehnung von 60% besitzen. Bautenschutzmatten erreichen diese Werte nicht. |
2. |
Welchen Vorteil hat eine Antirutschmatte ( für den Gütertransport) mit einem hohen Gleit- Reibungsbeiwert µg? |
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Bei der Abbremsung eines Fahrzeugs (Trägheitskraft) und bei Kurvenfahrten (Fliehkraft) kann das Transportgut verrutschen. Bei der Paarung Holz auf Holz ( µg = 0,2 ) bei einem Transportgut mit 1000kg Gewicht kann die Ladung bereits durch eine Kraft von 200kg (durch Abbremsung des Fahrzeugs) ins Rutschen geraten.
Bei der Notbremsung eines LKW würde (für obiges Ladegut) eine Trägheitskraft von 800kg entstehen, d.h. das Ladegut würde mit großer Wucht (600kg = 800kg -200kg) in Richtung Fahrerkabine rutschen.
Durch Verwendung von Zurrgurten muss zusätzlich mindestens eine Kraft von 3000kg ( 3000 x 0,2 = 600 ) aufgebracht werden, die das Transportgut gegen die Ladefläche drückt, um das Rutschen zu unterbinden.
Bei Verwendung einer Antirutschmatte mit einem µg = 0,6 werden statt 3000kg ( 100% ) nur noch 334kg ( 11% ) durch Zurrmittel benötigt, d.h. der Aufwand an Zurrmitteln reduziert sich um 89%. |
3. |
Wirkt die Ladungssicherung auch bei einem Frontalzusammenstoß ? |
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Beim Frontalzusammenstoß muß man im Extremfall mit dem 40-fachen Ladungsgewicht rechnen. Eine Ladung von 30 to würde sich also mit einer Kraft von 1.400.000 kg in Richtung Fahrerkabine bewegen.
Dafür ist eine Ladungssicherung bei weitem nicht ausgelegt. Hier lauert eine tödliche Gefahr ! |
4. |
Was ist bei der Ladungsbefestigung außerdem zu beachten? |
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Bei unebener Fahrbahn entstehen Kräfte in senkrechter Richtung, die das Transportgut kurzzeitig anheben.
In diesen Momenten ist Gleitreibung gleich Null. Das Transportgut muss also auf jeden Fall verzurrt werden. In Fahrtrichtung (Abbremsen oder Beschleunigen) und Kurvenfahrt entsteht nicht nur eine Rutschneigung, sondern auch eine Neigung zum Kippen. Auch deshalb ist ein Verzurren nötig. |
5. |
Gibt es einen Gleit-Reibungsbeiwert µg > 1 ? |
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In der Natur kommen solche Gleit-Reibungsbeiwerte nicht vor. Unter dem Namen BLACK-CAT wurde eine Antirutschmatte aus PES-Trägergewebe mit PVC-Weichschaumbeschichtung entwickelt. Je nach Reibpartner und Anpressdruck werden damit µg von 0,7 bis 1,49 erreicht. |